Mit der Realisierung der „Zentralen Kläranlage Zagreb“ setzte die WTE Gruppe einen Meilenstein in der europäischen Umweltpolitik. Die Hauptstadt Kroatiens, mit über einer Million Einwohnern der pulsierende Mittelpunkt des aufstrebenden Landes, verfügte nur über eine minimale Abwasserreinigung. Zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger und zu Lasten der Umwelt, insbesondere der Save. Nach internationaler Ausschreibung wurden wir als Konsortialführer mit der Planung, dem Bau und dem 28-jährigen Betrieb der Abwasseranlagen innerhalb einer BOT-Konzession beauftragt.
Zum Leistungsumfang gehörten neben der Zentralkläranlage für 1,2 Millionen Einwohner, mit einer Erweiterungsplanung auf 1,5 Millionen Einwohner, der Um- und Ausbau des kilometerlangen Zulaufkanals der Altstadt, der Bau des doppelt so langen Neustadtkanals sowie die Anbindung der Kläranlage an die Infrastruktur durch Straßen- und Brückenbau. Zusätzlich stellten wir die Finanzierung des mit rund 350 Mio. Euro Investitionsvolumen seinerzeit wichtigsten Umweltvorhabens Europas über die KfW, Frankfurt, und die EBRD, London, sicher.
Als Konzessionär übernahmen wir die Bauherren- und Projektsteuerungsfunktion sowie alle kaufmännischen und administrativen Aufgaben während der Planungs- und Bauzeit inklusive der anschließenden Betriebsführung. WTE gründete neben der Konzessionsgesellschaft eine Investitionsgesellschaft, die als Generalunternehmen für die Umsetzung der Investition verantwortlich war. Der technische Betrieb der Kläranlage wird durch eine eigenständige Betriebsführungsgesellschaft realisiert. Die frühzeitige Integration und Schulung des Fachpersonals ermöglichte eine reibungslose Inbetriebnahme.
Nur zwei Jahre nach dem ersten Spatenstich wurde im April 2004 die mechanische Stufe in Betrieb genommen. Bis September 2007 wurde die Fertigstellung der Gesamtanlage sukzessive durch Inbetriebnahme der einzelnen biologischen Stufen (25–50–75–100 %) vorangetrieben. Unter laufendem Betrieb der jeweiligen Stufen wurde die Anlage komplettiert. Neben der biologischen Technologie zur Wasserreinigung beinhaltet die Anlage eine Schlammfaulung zur Biogasgewinnung sowie ein Blockheizkraftwerk zur Stromerzeugung, um Reststoffe und Energiekosten zu minimieren. Die fertig gestellte Großanlage wird bis zum Jahr 2028 verantwortlich durch unsere WTE Mannschaft betrieben.