Klärschlammmonoverbrennung Halle-Lochau/Deutschland
Spatenstich für Klärschlammverbrennungsanlage Halle-Lochau
Die sludge2energy GmbH (S2E), ein Joint Venture zwischen WTE und Huber, baut auf dem Gelände der Deponie Lochau (Saalekreis) eine Klärschlammverbrennungsanlage. Mitte September fand in Anwesenheit von Sachsen-Anhalts Landesentwicklungs- und Verkehrsminister Thomas Webel, Dr. Ralf Schröder und Manfred Graf der Spatenstich statt.
Der Bauherr und Eigentümer S2E investiert rund 18 Millionen Euro. Die Erdarbeiten für die Anlage haben bereits begonnen und die ersten Aufträge sind vergeben; insbesondere regionale Betriebe haben die Chance sich zu beteiligen. Es ist geplant die Anlage im 2. Halbjahr 2021 in Betrieb zu nehmen.
30.000 bis 35.000 Tonnen entwässerter Klärschlamm
Die Novellierung der Klärschlamm- und Düngemittelverordnung 2017 mit einhergehender Verschärfung der Grenzwerte in Deutschland für Stickstoff und Schwermetalle führte dazu, dass viele Klärschlammerzeuger ihren Klärschlamm nicht mehr landwirtschaftlich verwerten können. Somit steigt der Bedarf zur thermischen Verwertung von Klärschlamm. Deshalb die Investition in die neue Klärschlammverbrennungsanlage Halle-Lochau. Dort sollen künftig 30.000 bis 35.000 Tonnen entwässerter Klärschlamm verbrannt und die phosphorhaltige Asche deponiert werden.
Dieselbe Technologie wird in den Projekten Tubli/Bahrain und Utena/Litauen umgesetzt. Nun hat WTE in Deutschland den passenden Standort auf dem Gelände des Kreislauf- und Ressourcenwirtschaftsparks Halle-Lochau gefunden, im Ballungsraum Leipzig-Halle, einem wichtigen Wirtschaftszentrum und bedeutender Verkehrsknotenpunkt Sachsen-Anhalts. Mit diesem Erfolg dürfen wir jedoch noch nicht zufrieden sein: Der nächste Schritt wird die ökonomisch wie ökologisch sinnvolle Rückgewinnung des lebenswichtigen Phosphors aus der Klärschlamm-Asche sein. Zurzeit werden weltweit diverse Verfahren getestet.
Partnerschaftsvertrag über 15 Jahre abgeschlossen
Hauptlieferant für die Klärschlämme ist die LAV Landwirtschaftliches Verarbeitungszentrum Markranstädt GmbH, mit der S2E einen Partnerschaftsvertrag über 15 Jahre abgeschlossen hat.
Die LAV ist seit 1991 in der Abfallentsorgung und vor Allem in der Klärschlammverwertung tätig. Von der Abholung über Transport und Lagerung bis zur Aufbereitung und Verwertung deckt die Unternehmensgruppe alle Bereiche ab.
Die Klärschlammverbrennungsanlage Halle-Lochau wird als BOSB-Anlage (Betrieb ohne ständige Beobachtung) ausgeführt. Sie ist so bemessen, dass sämtliche Emissionswerte unterhalb der strengen, genehmigungspflichtigen Auflagen liegen werden.