Update aus Tubli: Mauerwerk für die Wirbelschichtöfen der Klärschlammverbrennungsanlage fertiggestellt

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Kürzlich konnte in der Klärschlammverbrennungsanlage, welche WTE derzeit in Tubli (Bahrain) realisiert, die Ausmauerung von zwei Wirbelschichtöfen erfolgreich abgeschlossen werden. In den letzten fünf Monaten wurden rund 400 Tonnen Ausmauerungsmaterial für die leistungsstarken Öfen verbaut. Letztere müssen Temperaturen bis zu 1.000°C standhalten, haben einen Durchmesser von rund fünf Metern und eine Höhe von rund 20 Metern.

Herausfordernde Bedingungen

Der enge Platz rund um und in den Öfen und die hohen Umgebungstemperaturen in Bahrain erforderten große Präzision und Geschicklichkeit von den Monteuren. Die speziellen feuerfesten Mauersteine wurden in drei Lagen übereinander an der Ofenwand aufgemauert, um eine stabile und langlebige Ausmauerung zu gewährleisten. Jeder Stein musste dabei exakt an der richtigen Stelle platziert werden, damit die Struktur stabil bleibt und keine Lücken entstehen, durch welche später im Betrieb Wärme oder Asche austreten könnten.

Hohe Präzision und handwerkliches Geschick

Aus ingenieurstechnischer Sicht kommt diese Ausmauerung einem Kunstwerk sehr nahe. Die Präzision und das handwerkliche Geschick, die hier gezeigt wurden, sind beeindruckend und stellen einen europäischen „state of the art“ Standard dar.

Blick ins Innere der frisch ausgemauerten Wirbelschichtöfen

Im Anschluss an die Ausmauerung erfolgte das kontrollierte Ausheizen des Mauerwerks, um die restliche Feuchte zu verdampfen. Mit diesem weiteren wichtigen Meilenstein sind die beiden Wirbelschichtöfen nahezu fertiggestellt.

Kurzer Exkurs: Wie funktioniert ein Wirbelschichtofen?

In einem Wirbelschichtofen wird Klärschlamm bei Temperaturen zwischen 700°C und 980°C verbrannt. Der Ofen ist mit einem Sandbett ausgestattet, in welches der Klärschlamm eingebracht wird. Von unten wird dann vorgewärmte Luft in den Ofen eingeblasen. Dadurch entsteht eine Fluidisierung des Sandmaterials – ähnlich wie kochendes Wasser, nur dass stattdessen Sand „blubbert“ und in Bewegung gerät.

Der heiße Sand im Ofen bewirkt, dass das restliche Wasser im Klärschlamm verdampft. Anschließend verbrennt die verbleibende organische Masse des Schlamms vollständig. Dabei werden Temperaturen zwischen 700°C im Sandbett und bis zu 950-980°C im oberen Ofenbereich erreicht. Damit der Ofen den hohen Temperaturen standhält, muss dieser mit speziellen feuerfesten Mauersteinen ausgemauert werden.

Das Gesamtprojekt: Erweiterung der bestehenden Kläranlage und Neuerrichtung einer Klärschlammverbrennungsanlage

Als Generalunternehmer erweitert WTE in Tubli die Kapazität der bestehenden Kläranlage von 200.000 m³/d auf 400.000 m³/d. Zusätzlich errichten wir eine Klärschlammverbrennungsanlage mit dazugehöriger Entwässerung und Trocknung, um den Schlamm zu verwerten. Die zwei Wirbelschichtöfen bilden das Herzstück dieser Anlage.

Künftig werden 1.673.000 Menschen mithilfe der neuen Abwasseraufbereitung sicher versorgt werden.