Die thermische Abfallverwertung ist eine wertvolle Quelle für die Gewinnung regenerativer Energie. Zudem ebnet sie den Betreibern von Müllverbrennungsanlagen den Weg hin zu einer umweltfreundlichen CO2-Bilanz.
- Zwentendorf/Dürnrohr 500.000 t/a
Ein Beispiel für die aus Umweltsicht vorbildliche thermische Abfallverwertung ist die Anlage EVN MSZ 3, die größte von drei Müllverbrennungsanlagen der Stadt Moskau.
In der russischen Millionenmetropole fallen jährlich rund 3,5 Millionen Tonnen feste Haushaltsabfälle einschließlich Sperrmüll an. Rund 800.000 Tonnen werden in den Müllverbrennungsanlagen der Stadt verbrannt, nahezu die Hälfte davon in der von unserer Muttergesellschaft EVN errichteten Anlage MSZ 3.
Etwa 2,7 Millionen Tonnen der Moskauer Haushaltsabfälle werden immer noch auf Deponien gelagert, darunter Produkte, die hochgiftige Stoffe wie beispielsweise Fluor, Chlor, Cadmium oder Quecksilber enthalten. Während der Abbau- und Zersetzungsprozesse, die bis zu 300 Jahre andauern können, kommt es zur Verschmutzung von Luft und Trinkwasser. Daher stellen diese Mülldeponien eine dauerhafte Gefahr für die Umwelt dar. Sie zerstören ökologisch wertvolle Landschaft und werden für zukünftige Generationen zu einem unkalkulierbaren Risiko.
Ökologische Verwertung nach modernstem technischem Standard
Die Anlage MSZ 3 mit einer Kapazität von 360.000 Tonnen pro Jahr konnte nach einer Bauzeit von lediglich zwei Jahren in Betrieb gehen. Seither leistet sie einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Behandlung der großen, in Moskau anfallenden Mengen an Haushaltsmüll.
Die angelieferten Abfälle werden ökologisch einwandfrei behandelt; die Verwertung des Mülls erfolgt nach modernstem technischem Standard. Die nicht zerstörbaren Anteile im Müll werden in einer mehrstufigen Rauchgasreinigungsanlage extrahiert. Die verbleibenden organischen Schadstoffe werden bei Temperaturen von mehr als 1.000 °C zerstört.
Die im Müll enthaltene Energie wird in eine Kraft‑Wärme‑Kopplungsanlage eingespeist, die an das Moskauer Wärmenetz angeschlossen ist und Strom und Fernwärme für 48.000 Moskauer Haushalte erzeugt.
Als BOOT-Modell konzipiert, wird die Anlage MSZ 3 bis zum Jahr 2020 von der EVN betrieben. Anschließend geht sie in das Eigentum der Stadt Moskau über.